Was bleibt. Kulturlandschaften im Wandel
Ausstellung
In der Ausstellung »Was bleibt. Kulturlandschaften im Wandel« prallen zwei fotografische Welten aufeinander. Die Motive des Künstlerinnen-Duos Wiebke Elzel und Jana Müller sowie die Bildfindungen von Karl-Ludwig Lange könnten gegensätzlicher nicht sein. Und doch finden die in Berlin lebenden und arbeitenden Fotograf:innen im gemeinsamen Sujet wieder zusammen: der fotografischen Beschäftigung mit dem Wandel von Kulturlandschaften.
Wiebke Elzel und Jana Müller
Karl-Ludwig Lange
kuratiert von Benjamin Ochse
Eröffnung
4. Dezember 2021, 17 Uhr
Das Thema Landschaft beschäftigte Künstler:innen über Jahrhunderte hinweg auf unterschiedliche Weise. Auch die Maler:innen, die Ende des 19. Jahrhunderts Ahrenshoop kamen, setzten sich in ihrer Landschaftsmalerei auch mit dem Wandel der Kulturlandschaft Fischland-Darss-Zingst auseinander. Heute leben wir in einer Zeit, in der das Verhältnis des Menschen zur Natur in vielfacher Weise problematisch geworden ist. Die Fotografischen Positionen der Ausstellung erzählen von diesem Problematischwerden. Es sind stille Zeugnisse eines Verlusts.
Der Fotograf Karl-Ludwig Lange setzte sich 2015 mit dem langsamen und meist unbemerkten Zerfall von historischen Stadel, traditionellen bäuerlichen Nutzgebäuden im Alpenvorland bei Murnau, auseinander. Die landschaftlich prägenden Holzkonstruktionen waren lange Zeit ein beliebtes Motiv von Künstler:innen. Jetzt verschwinden sie allmählich aus dem Landschaftsbild.
Auf ähnliche Weise nährte sich 2009 das Künstlerinnen-Duo Wiebke Elzel mit Jana Müller der vom Kohletagebau zur Wüstung freigegebenen Gemeinde Heuersdorf in Sachsen. Das dörfliche Idyll in ihren Bildern ist trügerisch. Die Häuser und Straßen sind verweist, keine Menschenseele lebt mehr in dem Ort, die Bewohner:innen wurden längst umgesiedelt. Die Wüstung wird zum Sinnbild für die Zerstörung einer Kulturlandschaft durch den Tagebau.
Gastkurator Benjamin Ochse, geboren 1965 in Freiburg, lebt in Berlin und arbeitet in unterschiedlichen Designdisziplinen sowie als Kurator und Autor. Ochse absolvierte 1986 eine Ausbildung zum Modedesigner am Lette-Verein Berlin, es folgte eine Weiterbildung zum Computer-Grafik-Designer und später zum Audio- und Videodesigner. Er beschäftigte sich mit der Gestaltung von Ausstellungen und Medienprojekten und kuratiert seit 2002 eigene Ausstellungen. 2021 erhielt er ein Kuratorenstipendium vom Künstlerhaus Lukas, eine Förderung der Stiftung Kunstfonds Bonn sowie Berliner Literaturstipendium für Recherche.
Begleitprogramm
6. März 2022, 11 Uhr
Sonderführung durch die Ausstellung mit Olivia Franke / Künstlerische Leitung
19. März 2022, 15 Uhr
Sonderführung durch die Ausstellung mit Olivia Franke / Künstlerische Leitung
Alle Informationen zum Besuch finden Sie hier.