anmut ist eine frage der strömung
Festival
Die Ausstellung anmut ist eine frage der strömung versammelt angespülte Fundstücke: eine künstlerische Auseinandersetzung mit am Strand oder auf Felsen Gefundenem, aus den Wellen Gefischtem oder am Spülsaum Aufgelesenem. Ein Panoptikum des Staunens zwischen den Künsten, inmitten des gesellschaftlichen Diskurses um den Klimawandel.
Inka Dewitz (DE)
Andrea Guterres (DE)
Esther Kinsky (DE)
Annegret Mayer-Lindenberg (DE)
Ines Meier (DE)
Miek Zwamborn (GB)
kuratiert von Martin Bruch und Dr. Katharina Knüppel mit Dank an Olivia Franke
Wie eine Erzählung gliedert sich die Schau anhand der Naturmaterialien Algen, Treibholz und Schiefer in drei Kapitel. Sie führt auf drei nordische Inseln, in unterschiedliche Zeitschichten. Älter als die Menschheit, erzählen die Elemente als Träger jahrtausendealten Wissens vom schwankenden Sauerstoffgehalt der Ozeane, von Strömungsverschiebungen der Meere, von der Beschaffenheit des Sediments.
Unseren Vorschlag für eine anmutige Bibliothek mit Grenzgängen zwischen Natur und Kultur, Wissenswelten und Fantasiereichen entdecken Sie im Eingangsbereich des Neuen Kunsthauses. Inspirierende Begegnungen verheißen begleitende Lesungen und Gespräche, Werkstätten, Tanzperformances und eine Filmmatinee.
Eröffnung
9. September, 17 Uhr
Begleitprogramm
Kunst- und Literaturfestival am Eröffnungswochenende
9. bis 11. September 2022
17. September, 11 Uhr
Kurator*innen-Führung durch die Ausstellung
mit Martin Bruch und Dr. Katharina Knüppel
24. September, 19 Uhr
Marion Poschmann – Ordnungen der Wildnis
Lesung und Gespräch mit Dr. Simone Schröder
Nach ihrem Roman-Bestseller „Die Kieferninseln“ folgt mit „Nimbus“
(Suhrkamp, 2020) der fünfte Gedichtband von Marion Poschmann: Die dunkle Wolke ist eine Erscheinung von Pracht, Weite, Schwung – und doch gehört sie dem Formlosen, Ungreifbaren. Über ihre Texte, die uns die Welt vor Augen stellen, als sähen wir sie zum ersten Mal, spricht die Trägerin des ersten Deutschen Preises für Nature Writing 2017 mit Dr. Simone Schröder, Expertin für Naturessayistik.
16. Oktober, 16 Uhr
Führung durch die Ausstellung
mit Olivia Franke
23. Oktober, 13 Uhr
Meeresungeheuer – Kinderkunstwerkstatt
mit Nana Vossen für Familien und Kinder (ab 6 Jahre)
Kunst- und Literaturfestival am Eröffnungswochenende
9. September, 17 Uhr
Eröffnung
Festival anmut ist eine frage der strömung mit Musik, Film, Gedicht und Gespräch
18.30 Uhr
Seabirds Calling – Tanzperformance
mit Anne Retzlaff, Eve Missio, Yujin Jeong
19 Uhr
Verleihung des Kunstpreises 2022 durch den Freundeskreis NEUE KUNST HAT FREUNDE
10. September, 10 Uhr
Algenstunde – Kurzlesung und Zeichenwerkstatt
am Strand mit Miek Zwamborn
Die niederländische Autorin und bildende Künstlerin lädt ein zur Entdeckung der heimischen Algenflora. Nach einer Kurzlesung aus ihrem Porträt der vielfältigen Wunderpflanzen für die Reihe „Naturkunden“ (Matthes & Seitz, 2019) leitet sie Zeichenexperimente mit schottischer Tangasche und Algenkohl an.
Treffpunkt: Strandübergang 12 (Kurverwaltung)
10. September 11.30 Uhr
Seabirds Calling – Tanzperformance
mit Anne Retzlaff, Eve Missio, Yujin Jeong
Drei Tänzerinnen tauchen in der Landschaft auf. In farbige Strukturen geschlungen, erforschen sie als 30-minütige Moving Sculpture in der freien Natur die Auswirkungen von Plastikmüll auf marine Lebewesen. Hervorgegangen ist dieses Trio für eine Landschaft aus intensiven Recherchen der Choreographin Anne Retzlaff zur Bedrohung von Seevögeln durch Makroplastik. Nach der Premiere auf Helgoland im August 2022 reist die Berliner Produktion im September für zwei Tage nach Ahrenshoop.
Künstlerische Leitung: Anne Retzlaff, Produktion & Dramaturgie: Hannes Raphael, Tanz: Eve Missio, Yujin Jeong, Anne Retzlaff, Kostüm: Belinda Isabel Masur, Assistenz: Karolina Linge, Wissenschaftliche Beratung: Dr. Kai Borkenhagen
Treffpunkt: Neues Kunsthaus Ahrenshoop, Eintritt: frei
10. September 14 Uhr
Ungereimtes Reet und regulierte Dünen – Lesewanderung
mit Tobias Reußwig, Berit Glanz, Slata Roschal, Dirk Uwe Hansen, Christoph Georg Rohrbach
Ein von Literaturpreisträger Mecklenburg-Vorpommern 2020 Tobias Reußwig kuratierter und moderierter Literatur-Spaziergang führt auf Ahrenshooper Pfaden an der gesamten Ostseeküste entlang – eine poetische Reise von Russland bis nach Skandinavien, bei der sich Orte und Zeiten, Sprachen und Verse überlagern.
Start- und Endpunkt: Neues Kunsthaus Ahrenshoop
10. September 18 Uhr
Jan Wagner – anmut ist eine frage der strömung
Lesung und Gespräch mit Martin Bruch und Dr. Katharina Knüppel
Die Titelzeile der Ausstellung entstammt Jan Wagners Gedicht „tang“ aus dem Band „Die Live Butterfly Show“ (Hanser Berlin, 2018). Über beflügelnde Fundstücke aus Natur und Literatur spricht der Dichter mit den Kurator*innen der Schau und liest aus seinem umfangreichen Werk. Für eine Verskunst, die mit wacher Aufmerksamkeit für die Phänomene der Lebens- wie der Zeitgeschichte unsere Wahrnehmung der Welt schärft, erhielt er 2017 den Georg-Büchner-Preis.
11. September, 11 Uhr
Islands gestrandete Wälder – Filmmatinee mit Gespräch
mit den Künstlerinnen Inka Dewitz, Ines Meier, Annett Storm
(Vorsitzende Förderverein Nationalpark Boddenlandschaft e.V.)
und Wolf Wichmann (Dipl. Geologe, Umweltaktivist, Fotograf), Moderation: Olivia Franke
Der Dokumentarfilm erzählt von isländischem Treibholz, seiner
Rolle im nordischen Schöpfungsmythos und als zentrale Ressource der Insel. Aus Eurasien und Nordamerika an die Küsten Islands angespült, zeichnet es bei seiner Reise durch die Arktis auch Einflüsse des Klimawandels auf. Über dieses lebendige Archiv und Verbindungen zur hiesigen Halbinsel bringt Olivia Franke die Filmemacherinnen ins Gespräch mit Annett Storm und Wolf Wichmann.
11. September, 12:30 Uhr
Festivaltreibgut – eine Sammlung zum Abschluss
mit Dr. Asmus Trautsch (Philosoph und Autor)
Das Kunst- und Literaturfestival zur Eröffnung wird von Dr. Asmus Trautsch beobachtend begleitet. Zum Abschluss des Wochenendes legt er aus Ausstellung und Veranstaltungsprogramm gesammelte Fundstücke zusammen und zeichnet einen essayistischen Bogen
von Seevögeln bis ins Treibholz – mit weitem Ausblick.
Alle Informationen zum Besuch finden Sie hier.